Muskulatur des Menschen: Aufbau, Funktion und Training von Muskeln
Durch zu wenig Bewegung bauen unsere Muskeln rasch ab. Dieser Prozess beschleunigt sich mit zunehmenden Alter. Wie können wir den Muskelabbau verhindern? In diesem Artikel sammeln wir die wichtigsten Infos und Tipps, wie wir den Muskelaufbau unterstützen und dem Abbau der Muskeln entgegenwirken können. So erhalten wir unsere körperliche Leistungsfähigkeit und bleiben fit, aktiv und gesund.
Wie Muskeln unsere Gesundheit unterstützen
Der menschliche Körper hat über 650 Muskeln, die viele wichtige Aufgaben und Funktionen übernehmen. Ohne Muskeln können wir uns nicht bewegen, nicht atmen, nicht sprechen, nicht lachen und auch nicht lesen.
Viele Muskeln arbeiten automatisch und unbewusst, also ohne, dass wir diese mit unserem Willen steuern müssen. So ermöglichen Muskeln die Funktion vieler lebenswichtiger Organe. Dazu gehören unter anderem die Atmung durch die Lunge und die Verdauung durch die inneren Organe.
Selbst das Herz ist ein Muskel, der durch abwechselnde Kontraktion (Zusammenziehen) und Relaxation (Entspannung) das Blut durch den Körper pumpt und so alle Zellen mit Nährstoffen versorgt.
Auch die Wände der Arterien in unserem Blutkreislauf bestehen aus Muskeln, welche die Blutzirkulation unterstützen. Man sieht: Ohne Muskeln könnten wir nicht leben.

Muskeln sind vor allem auch ein wichtiger Teil des Bewegungsapparates. Die Skelettmuskulatur ermöglicht zusammen mit den Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern, dass wir Arme, Beine, Rumpf, Kopf und Hals bewegen können. So können wir auch Sport und Fitness ausüben, und dadurch wiederum die Muskeln aufbauen und stärken.
Wie wichtig Muskeln sind, erkennt man auch daran, dass sie 30 bis über 50 Prozent des Körpergewichts ausmachen. Bei Männern ist der Muskelanteil im Allgemeinen etwas höher als bei Frauen.
Muskelabbau verhindern: Bewegung und Fitness
Werden Muskeln längere Zeit nicht oder nur wenig genutzt und trainiert, so bauen sie ab und werden schwächer. Durch regelmäßige Bewegung und Fitness-Training kann man dem Muskelabbau entgegenwirken.
Ungefähr ab dem 30. Lebensjahr erfolgt der Abbau der Muskeln meist schneller als der Aufbau. So nimmt mit steigendem Alter der Muskelanteil tendenziell ab, wodurch der Körper an Leistungsfähigkeit verliert.
Gerade im hohen Alter ist deshalb regelmäßige Bewegung, Ausdauertraining und Krafttraining sehr wichtig. Aber auch im jungen Alter bauen die Muskeln bei ständigem Bewegungsmangel schnell ab.
Ein Training der Muskeln bewirkt nicht nur eine Verbesserung und Aufrechterhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Es verbessert auch das persönliche Wohlbefinden und die körperliche und geistige Fitness insgesamt.
Ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils ist es deshalb, die Muskeln durch regelmäßiges Training zu stärken. So können wir den Muskelabbau verhindern und gleichzeitig unsere Lebensqualität und auch die Lebenserwartung erhöhen.
Die drei Muskelarten
Alle der über 650 Muskeln des Menschen haben gemeinsam, dass sie sich bewegen können. Dies geschieht, indem sie sich abwechselnd ausdehnen und zusammenziehen. Struktur und Funktion der Muskeln sind aber teilweise sehr verschieden, ebenso das Aussehen des jeweiligen Muskelgewebes unter dem Mikroskop.
Man unterscheidet deshalb drei Arten von Muskeln:
- Skelettmuskulatur (gestreifte Muskulatur)
- Glatte Muskulatur
- Herzmuskulatur
Skelettmuskulatur
Wenn von Muskulatur und Muskeln die Rede ist, meinen wir meistens die Skelettmuskulatur. Skelettmuskeln bedecken die Knochen unseres Skeletts und geben so dem Körper seine Form.
Unsere Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen und ermöglichen so die Bewegung der einzelnen Körperpartien. Im Gegensatz zu der glatten Muskulatur können wir Skelettmuskeln mit unserem Willen bewusst steuern und kontrollieren, um so bestimmte Bewegungen auszuführen.
Von den über 650 Muskeln im Körper des Menschen gehören ca. 400 zur Skelettmuskulatur.
Skelettmuskeln = willkürliche Muskeln = quergestreifte Muskulatur
Im Gegensatz zu der glatten Muskulatur können wir Skelettmuskeln mit unserem Willen bewusst steuern und kontrollieren, um so bestimmte Bewegungen auszuführen. Man nennt die Skelettmuskeln deshalb auch willkürliche Muskeln. Unter dem Mikroskop weisen Skelettmuskeln eine gestreifte Struktur auf, weshalb man auch von der quergestreiften Muskulatur spricht.
Außer für die willkürliche Bewegung sind die Skelettmuskeln auch für viele weitere Funktionen wichtig. Die Skelettmuskulatur ist zum Beispiel für die Haltung fast ununterbrochen im Einsatz und sorgt dadurch auch für eine gleichbleibende Körpertemperatur.
Durch Krafttraining können wir die Muskeln stärken und aufbauen. Dieser Muskelaufbau lässt sich durch Ernährung und Regenerationsphasen unterstützen.
Hormone beeinflussen sowohl den Muskelaufbau als auch den Abbau der Muskeln. Während Testosteron den Aufbau und den Erhalt der Muskeln fördert, kann das Stresshormon Cortisol den Abbau von Muskeln beschleunigen.
Glatte Muskulatur
Atmung und Verdauung und die inneren Organe funktionieren rundum die Uhr, ohne dass wir diese bewusst steuern müssen. Dies ist möglich, weil die glatte Muskulatur durch den autonomen Teil des Nervensystems kontrolliert wird.
So können Lunge und Leber, Magen und Darm ihre lebenswichtigen Aufgaben verrichten, ohne dass sich unsere Gedanken damit beschäftigen müssen. Auch die Pupille im Auge ist zum Beispiel ein glatter Muskel, der ohne willkürliche Steuerung funktioniert.
Herzmuskulatur
Der Herzmuskel nimmt eine besondere Stellung ein: Er weist wie die Skelettmuskulatur unter dem Mikroskop eine quergestreifte Struktur auf. Die Herzmuskulatur wird aber nicht willkürlich gesteuert – das Herz schlägt ununterbrochen, unabhängig von unserem Willen.
QUELLEN
https://de.wikipedia.org/wiki/Muskulatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Skelettmuskel