Richtig Joggen lernen: Lauftempo, Streckenlänge und Trainingsintensität
Richtig Joggen ist nicht nur die Voraussetzung für einen optimalen Trainingseffekt. Indem wir die richtige Lauftechnik beim Joggen lernen, sorgen wir auch für langfristige Motivation und beugen Verletzungen vor.
Insbesondere für Anfänger ist es deshalb wichtig, gleich mit der richtigen Technik beim Joggen zu starten. Doch viele, die mit dem Laufen anfangen, haben oft noch nicht einmal die richtigen Schuhe fürs Joggen.
Nicht selten stellen sich dann nach wenigen Wochen die ersten Beschwerden wie Reizungen der Sehnen und Bänder oder sogar ernste Verletzungen ein. Die Folge ist, dass man das Joggen wieder aufgibt.
Aber auch wenn man nach einer längeren Pause wieder mit dem Lauftraining beginnt, sollte man besonders auf richtiges Joggen achten. Und auch bei vielen erfahrenen Joggern schleichen sich mit der Zeit Ungenauigkeiten bei der Haltung und Lauftechnik ein, die dann zu chronischen Schmerzen führen können.
Diese und ähnliche Fehler beim Joggen lassen sich leicht vermeiden. Hier geben wir Infos und Tipps zu den wichtigsten Punkten, die man beachten sollte, wenn man richtig Joggen lernen möchte:
- Lauftechnik und Laufstil
- die Wahl der Laufstrecke
- die richtigen Schuhe
- Trainingsintensität
- Trainingsplan
- Verletzungen vorbeugen
Joggen: beliebt und gesund, aber nicht ohne Risiko
Joggen zählt bereits seit vielen Jahren zu den beliebtesten sportlichen Betätigungen, nicht nur in Deutschland. Zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter ziehen Tausende ihre Joggingschuhe an und laufen durch Straßen, Wälder, Wiesen und Parks.
Auch bei Anfängern und Einsteigern, die sich nach längerer sportlicher Pause wieder mehr bewegen möchten, ist Joggen oft die erste Wahl, um mit Fitness zu beginnen. So ist Joggen nicht nur der Top-Ausdauersport, sondern auch fast schon zu einem Symbol für einen gesunden Lebensstil geworden.
Durch die weite Verbreitung des Laufsports kommt es aber auch immer wieder zu Verletzungen. Gerade als Laufanfänger steigert man das Tempo oder die Streckenlänge zu schnell. Oder man läuft zu oft und macht zu wenige Pausen, um den Körper zu regenerieren.
So wird der Körper überbeansprucht und es kommt nicht selten zu Zerrungen, Krämpfen, Verletzungen und Entzündungen der Bänder, Sehnen, Muskeln und Gelenke.
Dazu kommt die Gefahr, dass man stolpert, den Fuß verknickt oder sogar stürzt. Für Menschen im Alter ist Joggen deshalb nicht ohne entsprechenden Hinweis auf die Risiken zu empfehlen. Hier ist Walking, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen als Ausdauersport oft die bessere Alternative.
Wenn man die Risiken kennt und beachtet, ist Joggen ein gesunder und sehr empfehlenswerter Sport. Einfach zu lernen, und fast überall und zu jeder Zeit auszuführen, ist Laufen ein optimales Ausdauertraining. Auch kann man durch Joggen sehr gut Stress abbauen, das Immunsystem stärken und die allgemeine Stimmung verbessern.
Der große Vorteil beim Joggen ist, dass fast jeder sofort damit beginnen kann. Man zieht einfach Trainingshose, T-Shirt und Laufschuhe an und schon kann es losgehen.
Und wenn man gleich von Beginn an die richtige Lauftechnik verwendet und die typischen Fehler vermeidet, kann man das Risiko von Verletzungen deutlich verringern.
Im Folgenden gehen wir auf alle wichtigen Punkte ein, die ihr beachten solltet, wenn ihr richtig Joggen lernen wollt. So erhöht ihr den Effekt des Trainings, beugt Verletzungen vor und habt damit auch auf lange Sicht Spaß am beliebtesten Laufsport.
Richtig Joggen für Anfänger: Tipps und Ratschläge für die ersten 500 Kilometer
Joggen lernen: Du hast Dich dafür entschieden, mit dem Joggen zu beginnen? Das ist eine sehr gute Entscheidung. Joggen ist ein idealer Sport, um mehr Bewegung und Fitness in dein Leben zu bringen.
Einfach die Schuhe anziehen und loslaufen ist aber nicht zu empfehlen, denn Joggen hat auch einige Risiken, die man nicht unterschätzen sollte. Hier die wichtigsten Tipps für den Start, auf die man insbesondere als Anfänger achten sollte.
Joggen lernen und mit dem Laufen zu beginnen ist nicht schwierig, denn Joggen ist eine der einfachsten Ausdauersportarten.
Wenn Du Joggen als regelmäßigen Sport betreiben möchtest, solltest Du dabei dennoch einige wichtige Punkte beachten. Dies gilt vor allem dann, wenn Du nach einer längeren Pause wieder mit dem Sport beginnst.
Dadurch vermeidest Du häufige Fehler und reduzierst das Risiko von Verletzungen. Der Spaß am Joggen bleibt dann für viele Jahre oder Jahrzehnte erhalten. Regelmäßiges Joggen kann so eine wichtige Basis für Deinen Weg zu einem gesunden Leben werden.
Die folgenden Tipps bilden eine gute Grundlage, mit der Du dein Lauftraining in der Praxis gesünder, effektiver und motivierender gestalten kannst.
Nimm Dir also ein wenig Zeit, um die folgenden Punkte gründlich zu lesen. Du wirst feststellen, dass sie für deine Laufeinheiten in den nächsten Monaten sehr nützlich sind und dir helfen, das Joggen richtig zu lernen.
Die folgende Liste an Infos und Tipps für das richtige Joggen wird sehr umfangreich. Wir empfehlen deshalb, die Liste Schritt für Schritt durchzugehen und umzusetzen. Falls Fragen zu einem bestimmten Aspekt auftauchen, kannst Du die Tipps und Ratschläge zu dem betreffenden Punkt über das Inhaltsverzeichnis (siehe oben) direkt aufrufen.
> Vor dem Start
1) Deine Ziele beim Joggen
Wie beginnt man mit Joggen? Bevor Du mit dem Laufen anfängst, überlege Dir am besten genau, warum Du laufen möchtest. Möchtest Du Dich einfach wieder etwas mehr bewegen? Möchtest Du abnehmen? Willst Du Deine allgemeine Fitness und Kondition verbessern?
Suchst Du einen Ausgleich zum Beruf und Alltag? Möchtest Du durch einen leichten Ausdauersport Deinen Blutdruck oder Deinen Blutzuckerspiegel senken? Willst Du beim Laufen entspannen und Stress abbauen? Oder bist Du einfach aus Spaß am Laufen dabei?
Für die meisten der Ziele beim Joggen gilt: Du kannst sie nur dann wirklich erreichen, wenn Du über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder Jahren regelmäßig läufst. Joggen ist ein Dauerlauf, kein Sprint.
Es spielt deshalb keine Rolle, ob Du in der nächsten Woche Dein Tempo steigerst oder vielleicht auch mal langsamer wirst. Und es ist auch egal, ob Du im nächsten Monat drei oder vier Kilo abnimmst.
Viel wichtiger ist, dass Du in vier Monaten und auch in zwei Jahren noch dabei bist. Wenn Du schon nach wenigen Wochen wieder mit dem Joggen aufhörst, sind die Kilos bald wieder drauf und auch die Fitness lässt wieder nach.
Ähnliches gilt für das Senken der Werte für Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin. Kurzfristige Erfolge sind schön, bringen Dir aber nicht viel, wenn Du danach wieder in alte Gewohnheiten zurückfällst.
Für Freizeitsportler heißt bei jedem Ausdauersport das Motto: Locker angehen. Das gilt generell, aber vor allem, wenn Du mit dem Laufen beginnst. Du trainierst ja für eine Verbesserung Deiner Fitness und Gesundheit, und nicht für den nächsten Marathon.
So kannst Du alle Ziele, die Du beim Laufen hast, am besten durch regelmäßiges leichtes Training erreichen. Dies zu verstehen und umzusetzen hilft, viele der typischen Fehler beim Joggen zu vermeiden.
2) Einschätzung der Fitness
Wichtige Punkte zum Erreichen der Ziele sind vor allem: die Intensität des Trainings, das Lauftempo und die Laufstrecke. Um diese sinnvoll zu planen, ist es wichtig, die eigene Fitness richtig einzuschätzen.
Das gilt für erfahrene Läufer, die im Laufe über Wochen und Monate immer wieder die Trainingsintensität der eigenen Leistung und den Zielen anpassen. Doch gerade auch für Beginner ist die Einschätzung der Fitness sehr wichtig. Sonst kann das Lauftraining entweder viel zu leicht oder auch schnell zu anstrengend sein. Die folgenden Fragen können bei der Festlegung der ersten Ziele helfen:
- Wie sportlich schätzt Du Dich ein?
- Wann bist Du das letzte Mal mehr als 1 km gelaufen?
- Wie alt bist Du?
- Was ist Dein Körpergewicht?
- Welchen BMI (Body-Mass-Index) hast Du?
- Hast Du Probleme oder Erkrankungen im Herz-Kreislauf Bereich?
- Liegen Probleme mit den Gelenken vor?
- Wie ist Dein Körperbau und die Muskulatur?
- Hast Du mehr als 6 Monate keinen regelmäßigen Sport betrieben?
Wenn Du mehr als 15 kg Übergewicht oder einen BMI über 35 hast, lies dir auch das Kapitel Joggen bei Übergewicht durch. Die Belastung der Gelenke ist bei Übergewicht deutlich höher.
Eventuell ist es zu empfehlen, vor dem Start Übergewicht abzubauen und so Verletzungen vorzubeugen. Andererseits ist Joggen bei vielen die erste Wahl um abzunehmen. Die Entscheidung, ob für Dich persönlich Joggen sinnvoll ist, sollte deshalb in Absprache mit dem Arzt getroffen werden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Alter. Wie schon in der Einleitung beschrieben, wird das Verletzungsrisiko und die Dauerbelastung beim Joggen oft unterschätzt. Einige dieser Risiken sind für ältere Menschen deutlich höher (Stürze, Gelenke, Knochenbrüche).
Dazu kommt, dass im Alter Verletzungen viel langsamer heilen. Auch die Belastungen für Herz und Kreislauf, insbesondere im Sommer, sind im Alter höher und risikoreicher. Wenn Du zu der Altersgruppe Ü50 gehörst, lies Dir deshalb auch das Kapitel Joggen im Alter durch.
Auch hier ist vor dem Start mit dem Laufen die Rücksprache mit dem Arzt zu empfehlen, vor allem wenn Du lange Zeit keinen regelmäßigen Sport betrieben hast.
3) Die Laufstrecke – wo möchtest Du laufen?
Joggen ist optimal, um durch regelmäßiges Training deine Fitness und Kondition zu verbessern. Die Wahl der Strecke ist dabei eigentlich egal. Prinzipiell kannst Du auch auf dem Laufband im Fitness-Studio laufen. Die Trainingsresultate sind bei gleichem Einsatz die gleichen.
Für deine Motivation ist es aber wichtig, dass dir das Laufen auf der Strecke Spaß macht. Da spielt dann auch die Umgebung eine große Rolle. Und für die meisten Menschen ist es interessanter und motivierender, im Freien zu laufen.
Dabei bevorzugen Viele Strecken in der Natur, durch Felder, Wiesen und Wälder. Auch an einem Fluss entlang oder rund um einen See verlaufen oft sehr schöne Laufstrecken.
Für Andere sind Strecken in der Stadt interessanter, oder bequemer zu erreichen. Dabei müssen Routen in der Stadt nicht unbedingt nur auf dem Bürgersteig verlaufen. Auch in der Stadt gibt es oft viele schöne Strecken im Grünen: Zum Beispiel im Stadtpark, in Schrebergärten, auf Wiesen oder Sportplätzen oder in einem ruhigen Wohngebiet mit Bäumen und sehr wenig Autoverkehr.
Dein Wohnort gibt dabei vor, welche Strecken überhaupt infrage kommen. Weitere Faktoren, die für die Auswahl der Strecke wichtig sind:
- Länge der Strecke: für Anfänger unter 5 km und zu Beginn unter 3 km
- Untergrund (Asphalt, Schotter, Waldweg, Rasen, Sand und Boden): besser ist es auf natürlichem Boden wie Erde, Wiese oder Waldboden zu laufen. Diese bieten von sich aus eine Dämpfung und damit ein geringeres Risiko für Verletzungen. Auch Schotterwege und Sportplätze mit Asche oder Gummibelag sind besser geeignet als Straßen.
- frische, gesunde Luft: Strecken, die durch Industriegebiete führen und entlang viel befahrenen Straßen laufen, sollte man möglichst vermeiden. Industrie- und Autoabgase sind ungesund und stören beim Laufen sehr, da man nicht wirklich optimal atmen kann.
- Sicherheit: Autoverkehr und Hauptstraßen meiden und das Verletzungsrisiko durch rutschige Böden, Steine, Löcher, Treppen etc. gering halten
- Steigung: Für Anfänger sind flache Strecken geeigneter
Auch die Jahreszeit spielt eine große Rolle. Manche Strecken sind im Sommer sehr schön zu laufen. Doch wenn im Herbst der Regen einsetzt, kann man darauf nicht oder nur sehr schwer joggen.
Wenn man regelmäßig läuft, ist es deshalb zu empfehlen, mehrere Strecken zur Auswahl zu haben. Immer wieder mal neue Strecken zu laufen ist interessant und schafft Abwechslung, was auch die langfristige Motivation fördert.
Wenn die Entfernung nicht sehr groß ist, kann man auch 10 bis 20 Minuten mit dem Auto oder Fahrrad zu einer schönen Laufstrecke im Wald oder Park oder an einem See fahren.
Dies ist auch dann zu empfehlen, wenn es direkt in der Nähe Deiner Wohnung keine guten Jogging-Routen gibt. Eine Internetsuche kann helfen, die besten Laufstrecken in Deiner Umgebung zu finden.
Zum Beispiel haben Koomot und Runmap eine große Auswahl an Strecken, von denen auch viele für Anfänger gut geeignet sind:
4) Schuhe – Hast Du die richtigen Joggingschuhe?
Ein richtiger Laufschuh ist extrem wichtig, auch und gerade am Anfang. Er kann zum einen Verletzungen verhindern und die Effektivität des Trainings erhöhen. Der richtige Joggingschuh sorgt aber auch für mehr Spaß beim Laufen und trägt so dazu bei, dass langfristig deine Motivation erhalten bleibt.
Welche Faktoren sind wichtig bei der Wahl eines guten Laufschuhs?
Der optimale Laufschuh passt nicht nur gut zu deinen Füßen, sondern vor allem auch:
- zu deinem Körpergewicht,
- deinem Laufstil, insbesondere
- der Schrittweite,
- der Abrollbewegung beim Auftreten,
- der Fußanatomie,
- deinen bevorzugten Strecken (Schotter, Boden, Asphalt)
- und auch deinem wöchentlichen Laufpensum, also wie viele Kilometer Du gewöhnlich läufst.
Welcher Laufschuh für dich der richtige ist, hängt also von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Diese Faktoren bestimmen unter anderem, welche Dämpfung und Sprengung (Drop) des Joggingschuhs für dich am besten geeignet ist. Beides sind wichtige Eigenschaften eines Laufschuhs, die einen starken Einfluss darauf haben, ob Du beim Laufen die Füße und Gelenke auf Dauer zu sehr belastet.
Wir empfehlen, die ersten Joggingschuhe nicht online, sondern in einem Fachgeschäft zu kaufen. Diese bieten eine kompetente Beratung und meist auch eine Analyse des Laufstils an. Und auch in guten Fachgeschäften gibt es oft günstige Angebote für Joggingschuhe.
Bei der Laufstilanalyse wird auf einem Laufband festgestellt, wie Du beim Joggen auftrittst und abrollst und wo deine Füße beim Joggen am meisten belastet werden. So kann der Verkäufer eine Auswahl der für dich optimal passenden Laufschuhe vorschlagen.
Ohne eine Laufstilanalyse merkt man eventuell erst nach einigen Trainingseinheiten, dass der Schuh nicht der Richtige ist. Auf die Wahl der richtigen Joggingschuhe und welche Faktoren dabei zu beachten sind, gehen wir in einem folgenden Artikel noch etwas genauer ein.
5) Die optimale Streckenlänge für den Start
Je nachdem, wie Du die Fragen zur Einschätzung der Fitness beantwortet hast, kannst Du die Streckenlänge und Laufdauer wählen. Für den Start sollte die Laufdauer bei 15 bis 30 Minuten liegen.
Dabei solltest Du auf keinen Fall die ganze Zeit durchlaufen, sondern abwechselnd Gehen und Laufen. Die ersten Male ist es sogar zu empfehlen, gar nicht zu laufen. Langsam steigerst Du dann die Zeiteinheiten des Laufens – und verringerst die Zeiten des Gehens. Dies ist in den Punkten 7 und 8 genauer beschrieben.
Eine wichtige Regel beim Joggen ist, die Intensität des Trainings nicht zu schnell zu erhöhen. Dies gilt nicht nur für die ersten 100 Kilometer. Auch Läufer, die schon viele Jahre joggen, müssen immer wieder Selbstdisziplin üben und ausreichend Pausen zur Regeneration einlegen.
Durch eine zu schnelle Steigerung der Trainingsintensität (zu lange Strecke, zu hohes Tempo) verlierst Du nur den Spaß am Laufen und langfristig auch die Motivation. Und im schlimmsten Fall kommt es dadurch sogar zu Verletzungen.
Setze Dir also vor allem am Anfang einfache, leicht zu erreichende Ziele, die Du dann langsam, entsprechend Deiner Fitness, steigerst.
Eine der wichtigsten Regeln beim Laufsport lautet:
Langsam anfangen und langsam steigern.
Dies gilt sowohl für Tempo und Intensität einer einzelnen Laufeinheit, als auch für die Steigerung der Trainingsintensität über viele Monate.
> Los gehts
6) Dehnen und Aufwärmen
Einige Übungen zum Aufwärmen vor dem Laufen sind sehr wichtig. So bereiten wir den Körper auf das Lauftraining vor. Dazu sollten leichte Gymnastikübungen wie Wadenheben, Ausfallschritte, Beine seitlich heben und auch einfache Dehnübungen gehören.
Insgesamt sollte das Aufwärmen und Dehnen etwa 3 bis 5 Minuten dauern. So wird die Durchblutung verbessert und der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Auch die Gelenke, Bänder und Sehnen werden dadurch wärmer, was das Verletzungsrisiko beim Laufen verringert.
Vor allem an kalten Tagen und in den Jahreszeiten Herbst und Winter ist ein Aufwärmen vor dem Lauftraining sehr zu empfehlen.
7) Abwechselnd Gehen und Laufen
Zuerst nur gehen
Für die erste Trainingseinheit empfehlen wir, die Strecke der Wahl im Ganzen einmal abzugehen. So lernst Du den Streckenverlauf gut kennen und kannst für die nächsten Trainingseinheiten dein Laufpensum viel besser einschätzen.
Übrigens: Auch das Gehen trainiert den Körper bereits sehr effektiv, wenn man es als regelmäßiges Ausdauertraining betreibt und es bietet erheblich weniger Risiken für Verletzungen. Hierzu haben wir viele Infos und Tipps in diesen beiden Artikeln:
Gehen und laufen
Auch in den folgenden Trainingseinheiten solltest Du immer zunächst erst für ein paar Minuten mit gemütlichem und dann etwas schnellerem Gehen starten. Der Impuls zum Laufen ergibt sich irgendwann auf der Strecke. Unterbreche dann nach etwa 1 bis 2 Minuten das Laufen wieder und gehe dann wieder für ein paar Minuten und so weiter.
Dieses abwechselnde Gehen und Laufen ist der beste Start beim Joggen für Anfänger. Es ist aber auch später für Fortgeschrittene zu empfehlen, das Laufen immer wieder durch Gehen zu unterbrechen und so kurze Pausen mit geringer Intensität einzulegen. Dies gilt besonders dann, wenn der Körper sich meldet und das Laufen zu anstrengend ist.
Für die ersten Wochen sollten die Zeiten des Gehens deutlich länger sein als das Laufen: etwa 1 bis 2 Minuten Laufen und dann 3 bis 4 Minuten gehen, usw.
Wichtig ist es, die ganze Strecke in Bewegung zu bleiben, das Tempo spielt dabei keine Rolle. Da Du die Strecke bereits gut kennst, weißt Du, wie Du deine Kondition einteilen kannst, um die ganze Strecke in diesem abwechselnden Gehen und Laufen zu schaffen.
Laufdauer langsam steigern
Mit den folgenden Trainingseinheiten kannst Du die Zeiten des Laufens langsam etwas steigern. Deine Kondition verbessert sich und die Intensität des Trainings kannst Du dementsprechend anpassen. Denke aber immer daran, dass das Training nicht zu anstrengend wird: Das Joggen sollte immer ein lockerer Dauerlauf bleiben.
8) Das Lauftempo
Viele Anfänger laufen in den ersten Trainingswochen viel zu schnell. Das liegt vor allem daran, dass man sich unbewusst mit erfahrenen Läufern vergleicht und meint, man muss etwa genauso schnell laufen.
Die Folge ist oft, dass man sich überanstrengt, dann für mehrere Tage pausieren muss, wieder mit zu schnellem Laufen beginnt usw. So verliert man als Anfänger schließlich sehr bald die Motivation. Dies lasst sich ganz einfach vermeiden, indem man beim Joggen die richtige Laufgeschwindigkeit wählt.
Wie schnell sollte man als Anfänger laufen?
Hier lässt sich keine Geschwindigkeit in Kilometer pro Stunde angeben. Das optimale Tempo beim Laufen ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab wie insbesondere: Alter, Körpergröße, Gewicht, Kondition, aktuelle körperliche Verfassung, die Laufstrecke, wie oft man läuft etc.
Eine bewährte Faustregel lautet: Das Tempo sollte man immer so wählen, dass man beim Laufen nicht aus der Puste kommt.
Bei regelmäßigem Training verbessert sich die Kondition und Fitness mit der Zeit. Für einen optimalen Trainingseffekt sollte das Lauftempo und auch die Laufstrecke deshalb immer dem jeweiligen Fitnesslevel angepasst werden. Die Anstrengung sollte dabei im mittleren Bereich sein. Der Körper soll durch die Trainingsintensität gefordert werden, eine Überanstrengung ist jedoch zu vermeiden.
Überanstrengung führt auch dazu, dass wir beim Laufen nicht richtig und nicht ausreichend atmen. Joggen ist aber ein aerobes Ausdauertraining. Das bedeutet, der Körper wird dabei – im Gegensatz zum anaeroben Krafttraining – immer ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Ausnahmen sind sehr fortgeschrittene Läufer und Sportprofis, die auf Sprintstrecken für kurze Zeit sehr schnell laufen.
Für Freizeitläufer ist es sinnvoller, bei mittlerer Anstrengung zu laufen. Dabei sollte man das Lauftempo so wählen, dass die Trainingsintensität bei etwa 60 bis 80 Prozent der maximal möglichen Belastung liegt.
Die optimale Laufgeschwindigkeit ist also immer das Tempo, welches – zusammen mit der Laufstrecke – eine Trainingsintensität ergibt, die für dich zwar anstrengend ist, aber den Körper und deine Kondition nicht überfordert.
So ist ein regelmäßiges Training über Monate und Jahre möglich, was für langfristige Motivation sorgt, Verletzungen vorbeugt und deshalb auf lange Sicht auch die meisten positiven Effekte des Trainings bringt.
9) Der Laufstil
Ein anderer häufiger Fehler bei vielen, die mit dem Joggen beginnen, ist der Laufstil. Sehr viele Anfänger wählen dabei insbesondere die Schrittweite zu groß.
Mit möglichst großen Schritten zu laufen, erscheint zunächst zwar logisch, da man so ja schneller vorankommt. Joggen ist aber viel effektiver und auch gesünder, wenn man kurze Schritte und dafür eine höhere Schrittfrequenz wählt.
Indem wir die Füße beim Joggen nicht zu weit auseinander aufsetzen, verteilt sich das Körpergewicht für längere Zeit auf beide Füße und Beine. Damit ist zum einen die Belastung der Füße und der Gelenke (Knie, Hüfte) und damit auch das Verletzungsrisiko erheblich geringer.
Zum anderen ist dadurch auch die Stabilität und Balance beim Laufen viel besser. Das vereinfacht das Halten des Gleichgewichts und beugt so ein Stolpern und Stürzen vor. Und schließlich ist eine kurze Schrittweite auch die kraftsparende Methode, mit der wir die Kondition besser einteilen können.
So können wir bei gleichem Einsatz der Energie viel längere Strecken laufen. Das wiederum erhöht den Trainingseffekt und trägt somit zu einer optimalen Verbesserung von Kondition und Fitness bei.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Jogging
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausdauer
https://de.wikipedia.org/wiki/Fitness
https://de.wikipedia.org/wiki/Atmung
https://de.wikipedia.org/wiki/Maximale_Sauerstoffaufnahme
https://de.wikipedia.org/wiki/Anaerobe_Schwelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Belastung_(Sport)