Wie gesund ist Yoga?
Was sagt die Wissenschaft zu der Frage: Wie gesund ist Yoga? Welche Studien zur Wirkung auf den Körper und die Psyche gibt es? Welche gesundheitlichen Vorteile ergeben sich, wenn man regelmäßig Yoga praktiziert? Und kann Yoga auch negative Folgen für die Gesundheit haben?
In diesem Artikel fassen wir die Wirkung von Yoga auf Körper und Geist zusammen. Dabei gehen wir vor allem auf die Wirkungen ein, welche in Studien untersucht bzw. nachgewiesen wurden.
Was ist das Besondere an Yoga Übungen? Wie unterscheiden sich diese von üblichen Dehn-, Gymnastik- oder Kraftübungen? Für wen ist Yoga geeignet? Und bei welchen Beschwerden oder Krankheiten ist Yoga besonders zu empfehlen? Diese und weitere Fragen wollen wir im Folgenden beantworten.
Die Kapitel im Überblick
Wie gesund ist Yoga?
Yoga wird seit Tausenden von Jahren von Millionen Menschen praktiziert. Ein Hauptgrund hierfür ist die positive Wirkung der verschiedenen Yoga-Übungen für die Gesundheit.
Wer Yoga betreibt, ist überzeugt, dass Yoga gesund ist: Schließlich spürt man die Wirkung bei jedem Training und auch Stunden und Tage nachher merkt man, dass die Yoga-Übungen dem Körper und dem Geist guttun.
Aber sind diese gefühlten positiven Effekte auch wissenschaftlich belegbar?
Diese Frage wollen wir in diesem Artikel genauer untersuchen und beantworten. Dafür fassen wir zunächst in einem Überblick die möglichen Effekte von Yoga zusammen. Dann werfen wir einen genaueren Blick auf die Studien, welche diese Effekte wissenschaftlich untersucht haben.
Effekte von Yoga für den Körper
Zu den gefühlten und berichteten Wirkungen von Yoga im Bereich der körperlichen Gesundheit gehören vor allem:
- Erhöhung der Beweglichkeit
- Stabilisierung des Kreislaufs
- Verbesserung der Durchblutung
- Muskelaufbau
- Verringerung von Schmerzen
- Verbesserung des Gleichgewichtssinns
Wie andere Sportarten hat auch Yoga eine Reihe von gesundheitlichen Wirkungen, die messbar sind. Dazu gehören unter anderem:
- Regulierung des Blutdrucks
- Senkung der Blutzuckerwerte
- Cholesterinwerte verbessern sich
- Abbau von Übergewicht
Darüber hinaus hat Yoga scheinbar auch starke Wirkungen im Bereich Geist und Psyche. Dies ergeben sich wahrscheinlich daraus, dass Yoga aus Übungen besteht, die nicht nur den Körper trainieren, siehe hierzu das Kapitel: Was ist das Besondere an Yoga?
So berichten Menschen, die regelmäßig Yoga ausüben, von verschiedenen positiven Effekten für die mentale Gesundheit und auch für die emotionale Gesundheit. Welche sind das genau?
Effekte für den Geist und die Psyche
Zu den Wirkungen von Yoga Übungen im Bereich der mentalen Gesundheit gehören vor allem:
- Stressabbau und Stressbewältigung
- Verbesserung der Atmung
- Gesunder Schlaf
- Zunahme der mentalen Leistungsfähigkeit
- höhere Motivation
- bessere Wahrnehmung des Körpers
- Stärkung der mentalen Gesundheit
Auch soll Yoga bei langfristigem Training zu einer Reihe von Verbesserungen im Bereich der emotionalen Gesundheit beitragen:
- Verbesserung der Stimmung
- positivere Wahrnehmung des Lebens
- Verringerung des Risikos von Depressionen
- Abnahme von Ängstlichkeit
- Menschen fühlen sich glücklicher,
- haben mehr Selbstbewusstsein
- und das Knüpfen von neuen Kontakten fällt leichter.
So tragen die zahlreichen Wirkungen von Yoga dazu bei, dass sich die wahrgenommene Lebensqualität verbessert. Doch was sagen Studien zu der gefühlten Wirkung von Yoga auf die körperliche und mentale Gesundheit? Sind diese wissenschaftlich belegt?
Studien zur Wirkung von Yoga
Im Folgenden gehen wir genauer auf die wichtigsten Studien ein, die in den letzten Jahren zur Wirkung von Yoga auf die Gesundheit durchgeführt wurden.
Dabei wollen wir insbesondere diese Fragen beantworten:
- Bestätigen diese Studien die berichteten Wirkungen im Bereich der körperlichen und mentalen Gesundheit?
- Welche Krankheiten kann ein regelmäßiges Yogatraining vorbeugen?
- Bei welchen Beschwerden oder Erkrankungen kann Yoga die Symptome lindern?
- Gibt es eventuell auch negative Wirkungen von Yoga?
Was ist das Besondere an Yoga?
Yoga Training besteht im Westlichen aus diesen drei Elementen:
- Folge von Posen
- Atemübungen
- Meditation
Es ist wahrscheinlich die Kombination dieser drei Elemente, aus der sich die besondere gesundheitliche Wirkung von Yoga ergibt. Durch das gleichzeitige Trainieren dieser drei Elemente fördern die Yogaübungen, dass Körper und Geist besser zusammen arbeiten.
Entsprechend bedeutet auch das Wort Yoga im indischen Sanskrit: zusammen führen.
Durch diese Zusammenführung von Körper und Geist gelangt man durch Yoga zu mehr Körperbewusstsein, innerer Ruhe und Achtsamkeit, was dann zu einer Verbesserung der körperlichen und mentalen Gesundheit führt.
Ein weiterer Unterschied zu anderen Trainings- und Sportarten liegt wahrscheinlich in der Motivation derjenigen, die Yoga ausüben. Nach Befragungen trainieren Menschen Yoga vor allem, um damit die Gesundheit zu fördern.
Bei vielen anderen Sportarten ist es meistens das Ziel, den Körper zu stärken und die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. So geht es oft darum, eine sportliche Leistung in einer bestimmten Zeit zu erreichen.
Dies kann auch die Gesundheit fördern, hat aber nicht immer einen solchen Effekt. Manchmal werden der Körper und der Geist durch den Leistungsdruck oder durch zu viel Training auch gestresst oder so gar geschwächt oder geschädigt.
Es leuchtet ein, dass Menschen, die ein Training ausüben, das die Gesundheit von Körper und Geist zum Ziel hat, auch eher positive gesundheitliche Wirkungen haben. Dies ist andererseits aber auch ein Kritikpunkt an Yoga. So hört oder liest man oft, durch Yoga würde man weder Ausdauer noch Kraft trainieren.
Quellen
Ross, A., & Thomas, S. (2010). The health benefits of yoga and exercise: a review of comparison studies. Journal of alternative and complementary medicine (New York, N.Y.), 16(1), 3–12. https://doi.org/10.1089/acm.2009.0044
Kalra et al. (2022): Effects of Yogic Interventions on Patients Diagnosed With Cardiac Diseases. A Systematic Review and Meta-Analysis. Frontiers in cardiovascular medicine, 9, 942740. https://doi.org/10.3389/fcvm.2022.942740
Chu et al. (2016): The effectiveness of yoga in modifying risk factors for cardiovascular disease and metabolic syndrome: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. European Journal of Preventive Cardiology. 23(3):291-307. doi:10.1177/2047487314562741
Evans et al. (2009): „Using the Biopsychosocial Model to Understand the Health Benefits of Yoga“ Journal of Complementary and Integrative Medicine, vol. 6, no. 1, https://doi.org/10.2202/1553-3840.1183