Mentale Gesundheit stärken
Wenn wir von Gesundheit sprechen, meinen wir damit meistens nur die körperliche Gesundheit. Doch auch unsere mentale Gesundheit gehört zu einem gesunden Leben dazu. Und sich wohl, ausgeglichen, zufrieden und gesund zu fühlen ist oft nicht weniger wichtig als körperlich gesund zu sein.
Und wenn das mentale Wohlbefinden oder die geistige Leistungsfähigkeit nicht auf dem gewohnten Level sind, kann die Lebensqualität erheblich darunter leiden. Dies können zum Beispiel Situationen sein, in denen man für längeren Zeitraum nicht so zufrieden und glücklich ist, wie man das eigentlich gewohnt ist.
Faktoren wie Lärm, schlechter Schlaf oder Stress im Beruf führen zu zusätzlichen Belastungen und damit zunächst zu Unausgeglichenheit und Unzufriedenheit. Auf Dauer können so aber auch Depressionen oder ähnliche mentale Erkrankungen entstehen.
Langfristig kann sich eine mentale oder psychische Beeinträchtigung oder Erkrankung auch auf die körperliche Gesundheit auswirken.
Andererseits führt eine körperliche Erkrankung oft auch dazu, dass die psychische Gesundheit angegriffen wird. Dies gilt insbesondere für schwere und chronische Erkrankungen.
Diese Wechselwirkungen zeigen: Körper, Seele und Geist lassen sich nicht trennen, und sind auch in Bezug auf die Gesundheit immer als Ganzes zu sehen.
Aber viel mehr als körperliche Krankheiten sind psychische Beeinträchtigungen und mentale Erkrankungen immer noch ein Tabuthema, über das viele Menschen – und oft auch die Betroffenen – nicht gerne oder auch gar nicht reden.
Für einen richtigen Umgang mit diesen Beschwerden ist es jedoch selten von Vorteil, diese zu ignorieren oder zu verdrängen. Dies kann die Probleme oft im Gegenteil verstärken.
Warum man offen und positiv mit dem Thema mentale Gesundheit und mentale Erkrankungen umgehen sollte.
Psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen können im Laufe eines Lebens bei fast allen Menschen auftreten. Und ähnlich wie bei der körperlichen Gesundheit können wir auch unsere mentale Gesundheit fördern und so möglichen Erkrankungen vorbeugen.
Es macht also durchaus Sinn, sich mit dem Thema zu beschäftigen, um das Risiko für mentale Erkrankungen und deren Auswirkungen möglichst gering zu halten:
- Menschen, die öfter von mentalen Problemen betroffen sind, können so ihre Lebensqualität verbessern. Sie verstehen die allgemeinen Ursachen für mentale Erkrankungen und erkennen so auch die entsprechenden persönlichen Risikofaktoren, die zu ihren Beschwerden führen. Dies kann entscheidend dazu beitragen, die eigene mentale Gesundheit zu stärken.
- Auch Angehörige und Freunde von Betroffenen verstehen die Zusammenhänge dadurch besser. Dies macht es leichter, die Warnzeichen für mentale Erkrankungen bei anderen Personen wahrzunehmen und in schwierigen Situationen eine Hilfestellung zu geben.
In diesem Übersichtsartikel gehen wir auf das Thema mentale Gesundheit im Detail ein. Dabei wollen wir vor allem auch die folgenden Punkte und Fragen genauer behandeln:
- Welches sind die häufigsten Erkrankungen im mentalen und psychischen Bereich?
- Was können wir tun, um unsere mentale Gesundheit zu stärken?
- Welches sind die wichtigsten Risikofaktoren für psychische Erkrankungen?
- Wie hängen Alter und mentale Gesundheit zusammen?
- Wie wichtig sind Ernährung und Sport für das geistige Wohlbefinden?
- Wann belastet Stress die mentale Gesundheit?
- Welche Berufe führen oft zu Burnout?
Die Kapitel im Überblick

Was ist mentale Gesundheit?
Unter dem Begriff mentale Gesundheit versteht man allgemein alles, was mit unserem geistigen und seelischen Wohlbefinden zu tun hat.
Mental gesund zu sein, bedeutet also nicht nur, dass man keine psychischen Erkrankungen hat.
Man sollte sich auch mental gesund fühlen, also ausgeglichen, glücklich und zufrieden sein.
Hinsichtlich der Außenwirkung verstehen wir unter dem Begriff mentale Gesundheit weitere wichtige Eigenschaften: Ein mental gesunder Mensch ist belastbar, nimmt am sozialen Leben teil und funktioniert als Teil einer Gemeinschaft.
Aus diesem Grund spielt die mentale Gesundheit auch für das Zusammenleben mit anderen Menschen in Familie, Alltag und Beruf eine große Rolle. Dies ist insbesondere deshalb so wichtig, weil Beeinträchtigungen der mentalen Gesundheit im modernen Leben bei vielen Menschen zunehmen. Damit ist das Thema mentale Gesundheit auch immer mehr ein gesellschaftliches Thema.
Im Folgenden fassen wir zunächst zusammen, welches die häufigsten Probleme und Erkrankungen im mentalen Bereich sind. Dann besprechen wir, welche Faktoren und Umstände diese Erkrankungen begünstigen können.
Schließlich gehen wir auf Empfehlungen ein, wie wir das Risiko für psychische Probleme verringern und die mentale Gesundheit stärken können.
Welches sind häufige Störungen im psychischen Bereich?
Zu den häufigsten Problemen, Beeinträchtigungen und Erkrankungen im Bereich mentale Gesundheit gehören vor allem:
- Depressionen
- Angst, Ängstlichkeit und Angststörungen
- geringe Belastbarkeit
- mangelndes Selbstbewusstsein
- Bipolare Störungen
- Suchtverhalten
- Burnout
- Demenz und Alzheimer
Risikofaktoren für mentale Erkrankungen
Wie kommt es zu seelischen Problemen und Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit? Wie entstehen mentale Erkrankungen und welches sind die Ursachen für Depressionen, Alzheimer, Burnout oder Angststörungen?
Als die Hauptursache für psychische Erkrankungen wurden lange Zeit Störungen in der jeweiligen Person angesehen. Heutzutage gilt diese Annahme jedoch als überholt und widerlegt.
Man geht heute davon aus, dass es sehr viele unterschiedliche Faktoren gibt, welche die psychische Gesundheit positiv oder negativ beeinflussen können. Dazu gehören insbesondere auch viele Faktoren, die aus den Lebensumständen und den Lebensgewohnheiten resultieren.
Durch Forschung und wissenschaftliche Studien in den letzten Jahrzehnten wurde gezeigt, dass insbesondere die folgenden Faktoren eine wichtige Rolle für die mentale Gesundheit spielen:
- wirtschaftliche und finanzielle Situation
- soziales Umfeld
- Arbeit und Wohnverhältnisse
- Stress im Beruf
- Ernährung
- Schlaf
- Bewegungsmangel
- Körperliche Erkrankungen
- Schocksituationen
- Seelische Verletzungen
- Mobbing
- Trauer
- Einsamkeit
- Alter
Viele Probleme und Erkrankungen im mentalen Bereich gehen auf externe Faktoren und körperliche Ursachen zurück.
Dabei ist dieser Zusammenhang vielen Menschen, insbesondere auch den Betroffenen, oft nicht bewusst.
Auch in der Medizin wurden zum Beispiel die Bedeutung der Faktoren gesunde Ernährung sowie körperliche Fitness und Bewegung für die mentale Gesundheit lange unterschätzt.
So wurde erst in den letzten Jahrzehnten erkannt, wie wichtig eine gesunde Ernährung für die mentale Gesundheit ist. Und der Zusammenhang von Psyche, regelmäßiger Bewegung und körperlicher Fitness war zwar bereits den Römern und Griechen bekannt, wurde aber erst in den letzten Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht.
Aufgrund der modernen Lebensweise stellen gerade diese Faktoren Ernährung und Sport für viele Menschen ein Risiko bezüglich der mentalen Gesundheit dar. Denn die modernen Lebensgewohnheiten haben dazu geführt, dass sich sehr viele Menschen sowohl ungesund ernähren als auch viel zu wenig bewegen.
Hierauf gehen wir genauer in den Kapiteln Ernährung und mentale Gesundheit sowie Bewegung und mentale Gesundheit ein.
Ein weiterer Faktor, der in dem modernen Alltag der meisten Menschen sehr häufig auftritt, ist zu viel Stress bzw. der falsche Umgang mit Stressfaktoren. Auf diesen Zusammenhang gehen wir in diesem Artikel ein: