Zu viel Salz vermeiden: wie wir weniger Salz essen
Kochsalz (Natriumchlorid) versorgt den Körper mit wichtigen Elektrolyten und ist lebensnotwendig. Doch zu viel Salz ist ungesund und führt unter anderem zu Bluthochdruck, Arteriosklerose und Übergewicht. So steigt durch zu viel Salz in der Ernährung das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Und die meisten Menschen in Deustchland essen zu viel Salz:
- Der durchschnittliche Salzverbrauch pro Person und Tag liegt in Deutschland bei 8 bis 10 g.
- Das ist ungefähr das Doppelte der empfohlenen Menge von 5 bis 6 g pro Tag.
Dieser zu hohe Salzkonsum ist langfristig einer der wichtgsten Gründe für die Entstehung der oben erwähnten lebensbedrohlichen Erkrankungen. Warum essen die Menschen dennoch so viel Salz? Und was können wir tun, um den Salzkonsum und das damit verbundene gesundheitliche Risiko zu verringern?
In diesem Artikel behandeln wir das Thema zu hoher Salzkonsum im Detail. Dabei gehen wir unter anderem auf diese Punkte und Fragen ein:
- Wie hoch ist der Tagesbedarf an Salz?
- Wozu benötigt der Körper Salz?
- Wie viel Salz am Tag sollten wir maximal essen?
- Was sind die Folgen von zu viel Salz?
- Wie können wir zu viel Salz vermeiden,
- Schritt für Schritt weniger Salz essen
- und so den Salzkonsum reduzieren?
Auch gehen wir genauer darauf ein, welche positiven Wirkungen Salz hat und welche negativen Folgen zu viel Salz für den Körper hat. Und wir geben nützliche Infos und praktische Tipps, wie man den Salzkonsum reduzieren kann, um weniger Salz aufzunehmen und doch den Tagesbedarf abzudecken.
Die Kapitel in der Übersicht
Salz Tagesbedarf
Speisesalz oder Kochsalz besteht aus Natrium und Chlor und wird deshalb auch Natriumchlorid genannt. Als Elektrolyte sind Natrium und Chlorid im menschlichen Körper an vielen wichtigen Funktionen beteiligt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Regulierung des Blutdrucks
- Versorgung aller Zellen mit Flüssigkeit
- Übertragung von Nervensignalen
- Kontraktion der Muskeln
- Säure-Basen-Haushalt
- Produktion der Magensäure
Salz ist für den Menschen die wichtigste Quelle für Natrium und Chlorid. Der Tagesbedarf von Natrium beträgt 1,5 g und Chlorid sollten wir 2,3 g pro Tag aufnehmen.
Dementsprechend empfiehlt die DGE, pro Tag ungefähr 5 bis 6 g Speisesalz zu essen. Das ist ungefähr 1 Teelöffel pro Tag. Dadurch ist der Bedarf an Natrium und auch Chlorid gedeckt.
Wie viel Salz pro Tag maximal?
Wie viel Salz dürfen wir pro Tag maximal essen, ohne dass es schädlich für unsere Gesundheit ist? Ungefähr 1 Teelöffel oder 5 bis 6 g.
Das Problem dabei: Salz ist in vielen modernen Lebensmitteln und Fertigprodukten als Gewürz und Geschmacksverstärker enthalten, oft in großen Mengen.
So essen nach Statistiken die meisten Menschen in Deutschland dauerhaft zu viel Salz, ungefähr 8 bis 10 g pro Tag. Das ist fast das doppelte der maximal empfohlenen Menge.
Wie viel Salz pro Tag mindestens?
Wie viel Salz brauchen wir mindestens? Eine Salzzufuhr von weniger als 2,5 g pro Tag sollte man vermeiden. Diese Menge benötigt der Körper, um den täglichen Verlust, vor allem durch Schwitzen und Wasserlassen, auszugleichen. Nur für Menschen, die Bluthochdruck haben, wird eine Menge von 1,5 g Salz pro Tag empfohlen.
Empfohlener Salzverbrauch
- Mindestens: 2,5 g pro Tag
- Tagesbedarf: 5 bis 6 g pro Tag
- Maximal: 5 bis 6 g pro Tag
- bei Bluthochdruck: 1,5 g pro Tag
Wie viel Salz pro Tag ist gesund?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 5 g Salz aufzunehmen. Dies entspricht ungefähr 1 Teelöffel Salz am Tag.
Vergleicht man dies mit dem von der DGE empfohlenen Tagesbedarf von 5 bis 6 g, so ist die Menge praktisch identisch. Das heißt also, man sollte nicht mehr Salz essen als unbedingt nötig.
Ein Mangel an Natrium oder Chlorid ist sehr selten. Dies liegt daran, dass Speisesalz heute in vielen verarbeiteten Lebensmitteln in großen Mengen verwendet wird. Dadurch nehmen die meisten Menschen jeden Tag eher zu viel Salz auf. So beträgt in Deutschland der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch ungefähr 8 bis 10 g pro Tag.
Statistiken zum Salzkonsum
Die empfohlene Menge an Salz, die wir täglich zu uns nehmen sollten, beträgt ca. 5 g, was ungefähr einem Teelöffel entspricht. Diese Menge reicht, um den Bedarf an den Elektrolyten Natrium und Chlorid zu decken.
Der tatsächliche Verbrauch an Salz liegt aber deutlich darüber: Durchschnittlich 8 bis 10 g Salz verzehren die Deutschen pro Tag. Der Salzkonsum der Männer ist dabei etwas höher (10 g) als der pro Kopf Verbrauch der Frauen (8,4 g).
Ein großer Anteil der Bevölkerung (ca. 50 % der Männer und ca. 40 % der Frauen) nimmt über die Nahrung täglich sogar mehr als 10 g Salz auf. Welche Folgen hat dies für die Gesundheit? Und wie können wir den Salzkonsum reduzieren? Hierauf gehen wir in den beiden folgenden Kapiteln genauer ein.
Zu viel Salz: Folgen
Nierenschäden
Wenn wir zu viel Salz essen führt das dazu, dass der Körper dieses durch den Wasserhaushalt wieder ausscheiden muss. Dies geschieht über die Nieren, und so kann zu viel Salz auf Dauer die Nieren schädigen und zu Nierensteinen führen.
Übergewicht
Salz regt den Appetit an, insbesondere der Appetit auf stark kohlenhydrathaltige und fettreiche Nahrungsmittel wird gesteigert. Gleichzeitig verändert sich das Geschmacksempfinden, der Körper bevorzugt auf Dauer immer mehr stark salziges Essen. So entsteht ein Kreislauf, durch den die Kalorienzufuhr immer weiter zunimmt. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit.
Arteriosklerose und Bluthochdruck
Studien haben gezeigt, dass Menschen, die sehr viel Salz über die Nahrung aufnehmen (mehr als 10 g pro Tag), eher einen zu hohen Blutdruck bekommen. Ein hoher Blutdruck wiederum erhöht langfristig das Risiko für Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfälle.
Bei Menschen mit Bluthochdruck ist weniger Salz essen deshalb eine effektive Methode zur Senkung des Blutdrucks. Diese Methode ist bei manchen Betroffenen ebenso effektiv wie die Einnahme von Medikamenten.
Doch vielen fällt es schwer, weniger Salz zu essen, was viele verschiedene Gründe hat. Wie also kann es uns einfacher gelingen, weniger Salz zu essen?
Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Tipps zusammen, wie wir langfristig den Salzkonsum verringern und so die negativen Folgen von zu viel Salz vermeiden können.
Salzkonsum reduzieren: Infos und Tipps
Wie können wir am einfachsten weniger Salz essen? Die meisten Menschen nehmen zu viel Salz durch Fertigprodukte und Fast Food zu sich. Der Anteil, den wir durch Kochen oder Würzen am Tisch aufnehmen, beträgt nur ungefähr 25 %.
Der überwiegende Anteil des zu hohen Salzkonsums von ca. 75 % geht damit auf verarbeitete Lebensmittel zurück. Diese Fertigprodukte enthalten Salz als Geschmacksverstärker und als Konservierungsstoff. Dazu gehören vor allem
- Fast Food: Pizza, Pommes, etc.
- Fertiggerichte: Konserven, Tiefkühl- und Mikrowellengerichte,
- viele Wurst- und Käsesorten,
- Knabbergebäck wie Salzstangen, Chips, usw.
- Soßen, Ketchup,
- Suppen.
Wer oft auf Fast Food zurückgreift, nimmt deshalb auch sehr viel Salz zu sich.
Aber auch Speisen in Restaurants enthalten oft zu viel Salz. Dies nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch deshalb, weil die Gäste dann mehr Durst bekommen und mehr Getränke bestellen. Und was man vielleicht nicht denkt: Auch Milchprodukte wie Käse enthalten viel Salz.
1. Weniger Fertiggerichte
Der effektivste Schritt, den Salzkonsum zu reduzieren ist also, weniger Fertiggerichte, weniger Fast Food und weniger verarbeitete Lebensmittel zu essen.
Dies hat viele weitere Vorteile für die Gesundheit. Man nimmt dadurch nicht nur weniger Salz zu sich, sondern auch weniger Zucker, weniger ungesunde Fette und weniger Kalorien.
Wer weniger Fertigprodukte isst, greift dadurch auch öfter zu frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse. Und das bedeutet: mehr Vitamine und Mineralstoffe.
2. Salzstreuer vom Tisch
Falls Du schon sehr wenig oder gar keine Fertigprodukte isst, lautet der nächste Schritt, mit dem Du zu viel Salz vermeiden kannst: Den Salzstreuer nicht auf den Tisch stellen.
Wenn ein Salzstreuer auf dem Tisch steht, wird er auch viel öfter benutzt. So nimmt man täglich zu viel Salz zu sich und gewöhnt sich auch an diesen Geschmack. Wenn der Salzstreuer aber nicht auf dem Tisch steht, nimmt man automatisch weniger Salz auf.
3. Kräuter und Gewürze
Der nächste Tipp lautet: Mehr Kräuter und Gewürze beim Kochen und Zubereiten verwenden. Es gibt viele Kräuter und Gewürze, die man statt Salz zum Würzen und Verfeinern des Geschmacks verwenden kann.
Dazu gehören zum Beispiel: Oregano, Petersilie, Basilikum, Dill, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Curry, usw. Durch diese und andere Gewürze reduzierst Du nicht nur die Salzaufnahme, sondern nimmst auch mehr Nährstoffe zu Dir: Gewürze und Kräuter enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe.
4. Natriumarme Ernährung
Welche Lebensmittel enthalten sehr viel Salz (Natriumchlorid) und welche sind natriumarm? Wenn man aus gesundheitlichen Gründen langfristig weniger Salz essen möchte oder muss, ist es gut, wenn man den Natriumgehalt der wichtigsten Lebensmittel kennt.
Durch eine Ernährung, die mehr auf natriumarme Lebensmittel setzt, können wir den Salzkonsum deutlich reduzieren. Hierzu stellen wir in einem folgenden Kapitel eine Übersicht in Form einer Tabelle zusammen.
5. Weniger knabbern vor dem Fernseher
Zu viel Salz nehmen wir nicht nur durch die Hauptmahlzeiten auf. Tagsüber und vor allem abends bei einem Gläschen Wein oder wenn man einen Film schaut, knabbern viele Menschen dazu gerne Snacks wie Chips, Flips, Salzstangen etc.
Doch die meisten dieser Knabbergebäcke enthalten viel zu viel Salz. So können wir allein schon durch diese abendlichen Snacks ein Vielfaches der empfohlenen Salzmenge pro Tag aufnehmen. Hier ist es deshalb besser, auf gesunde Snacks wie Obst und Gemüse umzustellen.
Salzkonsum und Jodmangel
Viele Menschen in Deutschland essen zu viel Salz, was mit ein Grund für die Entstehung von vielen Erkrankungen ist. Ganz auf Speisesalz (Natriumchlorid) zu verzichten ist aber auch nicht gesund, denn der Körper benötigt Natrium und Chlorid als wichtige Nährstoffe.
Ein weiterer Grund, warum wir auf Salz nicht verzichten sollten: Jodiertes Speisesalz ist eine wichtige Quelle für Jod. Wenn mir mit Jodsalz würzen, nehmen wir zu den wichtigen Mikronährstoffen Natrium und Chlorid auch das Spurenelement Jod auf. Dies kann entscheidend dazu beitragen, einem Jodmangel vorzubeugen.
Quellen
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE): Speisesalzgehalt in Lebensmitteln senken
Strohm et al., Ann Nutr Metab 2018;72:12–17, https://doi.org/10.1159/000484355