Übergewicht und Adipositas: Ursachen, Folgen und Behandlung
Immer mehr Menschen sind von Übergewicht und Adipositas betroffen. In Deutschland gelten inzwischen über 50 Prozent der Bevölkerung als übergewichtig. An Adipositas (Fettsucht oder Fettleibigkeit) leiden ca. 25 Prozent der Bevölkerung.
Und der Anteil der Betroffenen ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Dies liegt nur zum Teil daran, dass die Menschen immer älter werden: Nicht nur bei den älteren Menschen sind Übergewicht und Adipositas weit verbreitete Zivilisationskrankheiten. Auch immer mehr junge Erwachsene und Jugendliche sind übergewichtig.
- Was sind die Ursachen hierfür?
- Warum bekommen immer mehr Menschen Übergewicht und Fettleibigkeit?
- Und was sind die Folgen für die Gesundheit?
Oft wird gesagt, dass Menschen mit Übergewicht dafür selber verantwortlich sind. So hört man gerade bei stark Übergewichtigen oft, dass diese doch einfach weniger essen oder sich mehr bewegen sollten.
Doch der starke Anstieg der Zahlen in den letzten Jahren weist deutlich darauf hin, dass vor allem die modernen Lebensgewohnheiten hierfür eine sehr große Rolle spielen.
Einen Zusammenhang mit der Kalorienaufnahme und Bewegungsmangel gibt es zwar auch, doch ist dieser nicht so einfach wie man oft denkt.
Die modernen Lebensgewohnheiten haben für sehr viele Menschen eine ganze Reihe von negativen Folgen. Und Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen usw. sind nur einige davon.
Fir die Betroffenen hat dies viele negative Auswirkungen:
- Wer übergewichtig oder fettleibig ist, hat meist nicht nur größere Probleme mit der körperlichen Gesundheit.
- Auch für die mentale Gesundheit zeigen sich oft viele negative Auswirkungen.
- Und aus den körperlichen und mentalen Folgen ergeben sich wiederum Kreisläufe, welche die Krankheit oft weiter verschlimmern.
Eine Behandlung dieser beiden Krankheiten sollte deshalb alle Faktoren berücksichtigen. Inzwischen gelten Ansätze als sinnvoller und erfolgreicher, die auch Faktoren wie Stress, finanzielle und soziale Probleme, Arbeit, Familie und soziales Umfeld berücksichtigen.
In diesem Artikel behandeln wir das Thema Übergewicht und Adipositas umfassend und geben Antworten auf die wichtigsten Fragen:
- Welche Erkrankungen können durch Übergewicht entstehen?
- Wie kann man als Betroffener diesem entgegenwirken?
- Wie kann man Übergewicht reduzieren und loswerden?
- Und was kann man bei Fettsucht tun?
- Ist Adipositas heilbar?
Übergewicht Definition
Die Einteilung hinsichtlich der Stärke oder dem Grad von Übergewicht und Adipositas erfolgt allgemein meistens über den Body-Mass-Index (BMI).
Um die Fragen: Bin ich übergewichtig? oder: Wie stark übergewichtig bin ich? zu beantworten, musst Du also im Prinzip nur deinen BMI kennen. Und um den BMI zu berechnen, benötigst Du nur diese zwei Werte:
- Körpergewicht und
- Körpergröße
Der Body-Mass-Index ist dann einfach:
BMI = Körpergewicht / (Körpergröße)2
Ab wann ist man übergewichtig?
Als übergewichtig gelten Menschen, die einen BMI größer als 25 kg/m2 haben.
Beispiel:
Für eine Person mit einer Körpergröße von 1,70 Meter und einem Gewicht von 80 kg berechnet sich der BMI wie folgt:
BMI = 80 kg / (1,70 m)2 = 80 kg / 2,89 m2 = 27,7 kg/m2
Mit einem BMI von 27,7 kg/m2 ist die Person im Beispiel also leicht übergewichtig.
Ab einem BMI von über 30 kg/m2 gilt man als stark übergewichtig. Und dies ist auch der Bereich, in dem die Fettleibigkeit beginnt: Menschen mit einem BMI über 30 haben Adipositas Grad 1.
Übergewicht und Adipositas: Unterschied
Was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?
Wie wir gesehen haben, ist Übergewicht durch den BMI definiert. Menschen mit einem BMI über 25 kg/m2 haben ein Körpergewicht, das über dem Normalgewicht liegt. Solange dies der einzige Risikofaktor bleibt, muss Übergewicht nicht zwangsläufig zu Erkrankungen führen. Deshalb ist leichtes Übergewicht, also ein BMI von 25 bis 30 kg/m2 auch für sich noch keine Krankheit.
Bei Adipositas hingegen, also bei einem BMI von über 30 kg/m2, spricht man von einer Erkrankung. Der Körperfettanteil ist so hoch, dass dadurch der Metabolismus des Körpers gestört ist. So haben Menschen, die an Adipositas erkrankt sind, ein stark erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen: Ungefähr 80 % aller Menschen, die adipös sind, erkranken an Diabetes Typ 2.
Übergewicht und Adipositas sind also manchmal miteinander verbunden, aber nicht in jedem Fall: Wer Adipositas hat, hat auch Übergewicht. Wer leichtes Übergewicht hat, kann später auch schweres Übergewicht und damit Adipositas bekommen. Das muss aber nicht passieren. Es gibt viele Menschen, die ihr leichtes Übergewicht mit einem BMI unterhalb von 30 kg/m2 halten.
Adipositas Definition
Menschen, die von Adipositas betroffen sind, haben ein stark erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie:
- Arthrose (Kniegelenk, Hüfte)
- Diabetes,
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung),
- koronare Herzerkrankung,
- Bluthochdruck,
- Krebserkrankungen und
- psychische Erkrankungen (Depressionen).
Adipositas Grad 1
Beträgt der BMI mehr als 30 kg/m² dann, liegt Adipositas Grad 1 vor. Bei dem Menschen mit einer Größe von 1,70 m wäre das bei einem Gewicht von ca. 88 kg der Fall.
Adipositas Grad 2
Menschen mit einem BMI über 35 kg/m² haben Adipositas Grad 2. Betrachten wir erneut das Beispiel: Bei einer Größe 1,70 Meter liegt Adipositas Grad 2 ab einem Gewicht von ca. 100 kg vor. Das Risiko für Folgeerkrankungen ist deutlich höher.
Adipositas Grad 3
Wenn der BMI mehr als 40 kg/m² beträgt, dann liegt eine Erkrankung an Adipositas Grad 3 vor. Man nennt dies auch Adipositas permagna.
Wenn wir wieder unser Beispiel betrachten, so hat ein 1,70 m großer Mensch Adipositas Grad 3, wenn das Gewicht über 115 kg beträgt.
Adipositas Behandlung
Für Menschen, die adipös sind, kommen verschiedene Möglichkeiten und Methoden der Behandlung infrage. Die passende Behandlung ist dabei in Absprache mit dem Arzt zu finden und richtet sich unter anderem nach diesen Punkten:
- Länge der Erkrankung
- Schwere der Erkrankung
- Beeinträchtigung des Patienten
- Grad der Adipositas
- Risiko für Folgeerkrankungen
In der Regel wird zunächst versucht, dass die Betroffenen ihre Gewohnheiten hinsichtlich der Ernährung verbessern. Dazu gehört insbesondere eine ausgewogenere Ernährung mit mehr Nährstoffen und weniger Kalorien.
Auch ist es sinnvoll, wenn Menschen, die an Übergewicht und Adipositas leiden, beginnen, sich mehr und regelmäßig zu bewegen. Das betrifft zum einen die Bewegung im Alltag und zum anderen auch Sport und Fitness.
Das Ziel ist es, die Kalorienaufnahme zu verringern und den Kalorienverbrauch zu steigern, was dann langfristig zu einer Gewichtsabnahme führt.
In diesen Artikeln findet ihr Tipps für eine gesunde Ernährung, mehr Bewegung im Alltag und einen gesunden Start mit Fitness:
Bei einigen Betroffenen gelingt diese Umstellung auf gesündere Lebensgewohnheiten aber nicht. Dann tragen die ungesunden Lebensgewohnheiten wie eine zu kalorienreiche Ernährung und zu wenig Bewegung dazu bei, dass sich die gesundheitliche Situation weiter verschlechtert.
In solchen Fällen empfiehlt der Arzt dann meistens Medikamente, die das Hungergefühl verringern. Doch manchmal bringen auch diese langfristig keine Verbesserung.
Für Patienten, die starke Beschwerden und ein hohes Risiko für Folgeerkrankungen haben, kommen dann Operationen infrage. Diese haben meistens eine Magenverkleinerung zum Ziel (Magenband, Magenballon).